Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin: „Another Country | Eine andere Welt“ noch bis zum 23.01.2011

Tee und Tulpe, Papier und Porzellan, Yoga und Algebra haben wir von anderen Kulturen übernommen; einer der großen Fortschritte in der europäischen Wissenschaft beruht auf der Übernahme des indischen Zahlensystems mit dem Symbol der Null im 12. Jahrhundert, welches uns durch arabische Wissenschaftler vermittelt wurde. Die Gegenwart einer Vielzahl von Denkfiguren beruht ebenso wie die von Waren, Techniken und Motiven auf Transferleistungen zwischen verschiedenen Kulturen. Mit verschiedenen Formen und Richtungen kultureller „Kreolisierung“ setzt sich die neue Ausstellungsreihe „Kulturtransfers“ der ifa-Galerien auseinander. In Anlehnung an das documenta-Motto von der Migration der Form(en) werden Begegnungen und transnationale Wanderungen nicht nur von Motiven, sondern auch von Techniken, Strategien und Ideen untersucht: Für die Ausstellung „Another Country | Eine andere Welt“ wählte die Kuratorin Övül Durmuşoğlu, Stipendiatin der Rave-Stiftung und der Akademie Schloss Solitude, Arbeiten von sieben Künstlerinnen und Künstlern aus dem Nahen Osten, Europa und der Türkei sowie den Vereinigten Staaten aus.
Während Ashley Hunt mit Partnern vor Ort eine Weltkarte der Bewegungen und Grenzziehungen der Globalisierung erarbeitet, untersucht Dubravka Sekulić die europapolitischen Hintergründe des European Song Contests. Während Javier Hinojosa in Fotoserien, Zeichnungen und Texten die Uniformität von Städten thematisiert, spürt Matilde Cassani religiösen Räumen nichtchristlicher Migranten in Europa nach. Köken Ergun wiederum fokussiert in seiner Videoarbeit „Wedding“ Hochzeitsrituale in einer der größten türkischen Gemeinden Berlins. In seiner Soundinstallation „Lineal“ setzt sich Cevdet Erek mit abstrakten und persönlichen Zahlenreihen und Zeitabschnitten von Null bis heute auseinander und spielt dabei auf einen der frühen Wissenschaftstransfers an; Jumana Manna hingegen setzt die Frage kultureller Transfers in einem Video um: „Ein Wallfahrtslied“ ist ein Psalm des Alten Testaments, der von Christen, Juden und Muslimen im Nahen Osten gesungen wird.

Künstler/innen:

Ashley Hunt, Cevdet Erek, Dubravka Sekulic, Javier Hinojosa, Jumana Manna, Köken Ergun, Matilde Cassani

Ausstellungsdauer: 22.10.2010 – 23.01.2011
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 14 – 19 Uhr

Eintritt frei


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