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Meisterschüler Exhibition Opening 17.02.2012, 6pm @ Berlin Universtiy of the Arts

Freitag, Februar 17th, 2012

On Friday the 17th February, the opening of the Meisterschüler exhibition takes place at the Berlin University of the Arts.
Works of 11 Meisterschüler will be exhibited.

Everyone is cordially invited to the exhibition.

Flyer Meisterschülerausstellung

Opening:  Friday, February 17th,  6:00 pm
Duration of the exhibition:  Fr 17.Feb – Fr 24.Feb  (Sundy closed)
Opening hours:  10:00 – 19:00 
Where?   Hardenbergstraße 33, near S-bahn station Zoologischergarten

Ausstellungseröffnung Heute 18h: „Seeing Red“, Hamish Morrison Galerie Berlin

Freitag, Februar 17th, 2012


Seeing Red


Billy Apple ( USA/ NZ) – Frank Badur (DE) – Ronald de Bloeme (NL) – Wernher Bouwens (NL) – Nuria Fuster (ES) – Daan van Golden (NL) – Hermann Glöckner (DE) – Joachim Grommek (DE) – JCJ van der Heyden (NL) – Olaf Holzapfel (DE) – Callum Innes (GB) – Andrey Klassen (RUS) – Yayoi Kusama (JP) – Tad Mike (USA) – Judy Millar (NZ) – Thomas Müller (DE) – Hester Oerlemans (NL) – Ragna Robertsdottir (IS) – Han Schuil (NL) – Ben Sleeuwenhoek (NL)

Eröffnung: Freitag, 17. Februar, 18 Uhr
Austellungsdauer:
17. Februar – 24. März 2012

Rot schirmt sich ab. Keine Farbe ist so territorial. Es steckt sein Revier ab, ist auf der Hut gegenüber dem Spektrum. Derek Jarman
Seeing Red ist die letzte Ausstellung der Hamish Morrison Galerie in den Räumen in der Heidestrasse. Wir freuen uns außerordentlich, diese schon seit langem geplante Gruppenausstellung zum Thema Rot in der Kunst zu diesem Anlass präsentieren zu können.

Seit der Gründung der Galerie war es Hamish Morrison immer ein vorrangiges Anliegen, neben der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit einem festen Künstlerkreis, dem Berliner Publikum Werke von Künstlern, die selten oder nie in Berlin ausgestellt wurden, vorzustellen. Auch für Seeing Red ist es ihm gelungen, Künstler, wie die in den Niederlanden überaus arrivierten Maler Daan van Golden und JCJ van der Heyden, sowie den Pop Konzeptkünstler Billy Apple, dessen Debutausstellung 1963 in London bereits den Titel Apple sees red trug, zu gewinnen.

Rot, sagt man, sei die erste Farbe, der Menschen einen Namen gaben, die älteste Farbbezeichnung in den Sprachen der Welt. Es wird sogar vermutet, dass es sich in grauen Vorzeiten um die einzige, vom menschlichen Auge erkennbare Farbe gehandelt haben könnte. Das mag an der roten Farbe des Blutes gelegen haben oder an der Notwendigkeit, reife von unreifen Früchten unterscheiden zu können. Wie dem auch sei, die Farbe Rot wurde früh zu kultischen Zwecken verwendet und es wird ihr seit jeher eine nahezu magische Wirkung zugeschrieben.

Adam konnte dem roten Apfel nicht widerstehen, Esau wollte von dem roten Gericht essen, Parzival erkämpfte sich eine rote Rüstung, Karen riskierte ihre Seele für die roten Schuhe, der Wolff gierte nach dem Mädchen mit dem roten Käppchen. Jenes rote Käppchen eines roten Regenmantels war es auch, dem Donald Sutherland in dem unvergesslichen Film Don´t look now durch das winterliche Venedig folgte und das ihn zu seinem schrecklichen, blutigen Ende lockte. Es gibt unzählige Geschichten, die als Beispiele für die fatale Faszination, welche die Farbe Rot auf uns auszuüben vermag, dienen können.

Lange Zeit war das Tragen von roter Kleidung, vor allem in der europäischen Kultur, den Reichen und Mächtigen vorbehalten. Welche Kräfte der Farbe Rot auch in der Kulturgeschichte der Menschheit zugeschrieben werden und wurden; die Bedeutung der Farbe Rot in den unterschiedlichen Kulturen reicht von Reichtum, Glück, Weiblichkeit und Stärke bis hin zu Trauer in einigen afrikanischen Ländern; es handelt sich fast ausschließlich um sehr eindeutige, unumstößliche Positionen. Rot scheint keine Einwände zu dulden, nicht im positiven und nicht im negativen Sinne, nicht in kalter und nicht in warmer Temperatur.

In der christlichen Auftragskunst des Mittelalters war Rot die Farbe des Martyriums, der Leiden Christi und somit auch der Abbildung biblischer Szenen, kirchlicher Würdenträger und des, durch die Kirche eingesetzten Adels vorbehalten, aber es war auch die Farbe der Verruchtheit und der Sünde. Martyrium und Sünde sind die zwei roten Pole der Welt des europäischen Mittelalters. Das zu Reichtum und Macht gekommene Bürgertum der Renaissance war bestrebt, seinen Anspruch auf Gleichstellung mit dem Adel zu unterstreichen und ließ sich bevorzugt in kostbarer, roter Kleidung porträtieren.

Mit der zunehmenden Unabhängigkeit der Künstler von ihren Auftraggebern individualisierte sich auch der Gebrauch von Farben. Die verwendeten Rottöne imitierten zunächst jene, die in den jeweiligen Motiven der Künstler tatsächlich zu finden waren. Matisse endlich spricht von der „eigenen Schönheit der Farbe, die es zu bewahren gilt, wie man in der Musik die Klangfarben beizubehalten sucht“. Er ist der Überzeugung „die Farbe existiert an und für sich“ und an anderer Stelle sagt er: „Ich habe mich der Farbe bedient um ein Gefühl auszudrücken“. Für Kandinsky ist es die Form, die unabhängig existieren kann, nicht aber die Farbe: „Die Farbe lässt sich nicht grenzenlos ausdehnen. Man kann sich das grenzenlose Rot nur denken oder geistig sehen, (…). Wenn aber Rot in materielle Form gegeben werden muss (wie in der Malerei), so muss es 1. einen bestimmten Ton haben aus der unendlichen Reihe der verschiedenen Rot gewählt (…) und 2. muss es auf der Fläche abgegrenzt werden…“ Kandinsky war der Ansicht, dass bestimmte Farben durch bestimmte Formen in ihrem Wert und Charakter unterstrichen werden, so ordnete er der Farbe Rot die Form des Quadrates zu.

„Gäbe es nur eine Wahrheit, könnte man nicht hundert Bilder zum gleichen Thema malen.“ Was Picasso über die Wahrheit sagt, scheint für die Wirkung und Rolle der Farbe in der Kunst insgesamt und damit der Farbe Rot gleichermaßen gültig. Ob wir uns von den durch zahlreiche Asienaufenthalte inspirierten Rottönen eines Frank Badur Gemäldes gefangen nehmen lassen, oder uns dem intensiven Rot eines riesigen Tafelbildes von Ronald de Bloeme aussetzen, ob wir über die Veränderungen sinnieren, die dem Rot widerfahren, sobald es sich mit Schwarz konfrontiert sieht, wie z.B. in der großformatigen Arbeit von Judy Millar, oder uns auf die existentiellen Wurzeln der roten und weißen Polka Dots der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama einlassen, die Anmutungen der Farbe Rot bleiben faszinierend komplex und rätselhaft.

Die Ausstellung Seeing Red lädt nun ein, unsere eigenen Betrachtungen anzustellen. Gemeinsam ist allen Kunstwerken die Verwendung der Farbe Rot. Dem Besucher wird hier die seltene Gelegenheit geboten über eine Farbe in der Kunst zu reflektieren, über die schon so Vieles gesagt wurde, und die doch das Geheimnis ihrer Faszination sorgfältig hütet. Nur eines kann man mit Sicherheit sagen, kalt lässt sie niemanden.

Hamish Morrison Galerie
Heidestrasse 46-52
10557 Berlin, Germany

www.hamishmorrison.com

Exhibition Opening today 6pm: „Seeing Red“ @ Hamish Morrison Galerie, Berlin

Freitag, Februar 17th, 2012

Seeing Red


Billy Apple (USA/NZ) – Frank Badur (DE) – Ronald de Bloeme (NL) – Wernher Bouwens (NL) – Nuria Fuster (ES) – Daan van Golden (NL) – Hermann Glöckner (DE) – Joachim Grommek (DE) – JCJ van der Heyden (NL) – Olaf Holzapfel (DE) – Callum Innes (GB) – Andrey Klassen (RUS) – Yayoi Kusama (JP) – Tad Mike (USA) – Judy Millar (NZ) – Thomas Müller (DE) – Hester Oerlemans (NL) – Ragna Robertsdottir (IS) – Han Schuil (NL) – Ben Sleeuwenhoek (NL
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OPENING: FRIDAY, 17th FEBRUARY , 6 pm
EXHIBITION: 17th FEBRUARY – 24th MARCH 2012

Red protects itself. No colour is as territorial as red. It stakes a claim, it is on the alert against the spectrum. (Derek Jarman)

Seeing Red is Hamish Morrison Galerie’s final exhibition in its rooms in the Heidestrasse. We are delighted to present on this occasion a group exhibition on the theme of the colour red in art.
From its outset, in addition to working with a stable circle of artists, Hamish Morrison Galerie has always sought to introduce to its audience artists who have rarely, if ever, exhibited in Berlin. For Seeing Red, the gallery has succeeded in this once again, bringing to Berlin the works of artists such as the important Dutch painters Daan van Golden and JCJ van der Heyden, as well as the pop conceptual artist Billy Apple, whose debut show in 1963 in London coincidentally was entitled Apple Sees Red.

Red is said to be the first colour to which humans gave a name, the oldest colour designation in the world’s languages. There is even the theory that hundreds of years ago, it may have been the only colour the human eye could perceive. That may have been due to the red colour of blood, or the necessity to distinguish ripe from unripe fruit. However it may be, the colour red was used very early on for cultic purposes, and since time immemorial has had an almost magical effect attributed to it.

Adam could not resist the red apple, Esau wanted to eat the red meal, Parsifal fought for a red suit of armour. Karen risked her soul for the red shoes, the wolf lusted after the girl with the red riding hood. And it was a red hood on a red raincoat which Donald Sutherland followed in the unforgettable film Don’t Look Now, and which lured him to his horrible bloody death. There are countless stories that could serve as examples for the fatal fascination the colour red can exude.
For a long time, especially in European culture, wearing red clothes was reserved for the rich and powerful. Whatever powers have been ascribed to the colour red in the cultural history of humanity, its meaning in various cultures has ranged from wealth, happiness, femininity and strength all the way through to grief in some African countries. They are almost exclusively unambiguous and axiomatic positions. Red does not seem to tolerate any objections, neither in a positive nor a negative sense, neither in cold nor in warm temperatures.

In Christian art of the Middle Ages, red was the colour of martyrdom, of Christ’s sufferings, and thus reserved for the depiction of Biblical scenes, dignitaries of the Church and the aristocracy, but it was also the colour of wickedness and sin. Martyrdom and sin are the two red poles of the world of medieval Europe.
The newly powerful and wealthy bourgeoisie of the Renaissance was eager to underline its claim to equality with the aristocracy, and was portrayed frequently wearing red clothes. With the growing independence of artists from their patrons, the use of colours became more individualized. The use of shades of red initially imitated those shades actually found in the chosen motif. Matisse finally spoke of ‘a colour’s very own beauty that should be preserved, just as in music timbre should be preserved’. He was convinced that ‘colour exists in and of itself’, and elsewhere he said, ‘I’ve used colour to express an emotion’.

For Kandinsky, form can exist independently, but not colour. ‘Colour cannot be spread boundlessly. We can only imagine or see a boundless red in the mind. … But when red needs to be given a material form (such as in painting), then it must firstly have a particular shade from the endless series of different reds, and secondly be limited by the surface of the painting.’ Kandinsky maintained that the value and character of certain colours are emphasised by certain shapes, and he assigned red to the shape of the square.

‘If there were only one truth, we would not keep having to create new images all the time.’ What Picasso says about truth seems to also apply to the effect and role of colour in art as a whole, and thus also to the colour red. Whether we let ourselves be captured by the shades of red in a painting by Frank Badur, inspired by his numerous trips to Asia, or expose ourselves to the intense red on a huge painting by Ronald de Bloeme, whether we ponder the changes red is subjected to as soon as it is confronted with black, as in the large-format paintings by Judy Millar, or engage with the existential roots of the red-and-white Polka Dots by the Japanese artist Yayoi Kusama, the impressions and associations of the colour red remain fascinatingly complex and mysterious.

The exhibition Seeing Red now invites to make our own observations. All of the works shown use the colour red. The beholder is here given the rare opportunity to reflect on a colour in art about which so much has been said already, but which nonetheless carefully guards the secret of its fascination. Only one thing can be said with absolute certainty: it doesn’t leave anybody cold.

Location:
Hamish Morrison Galerie
Heidestrasse 46-52
10557 Berlin, Germany